Nach Den Haag ist es von mir aus nur ein Katzensprung, aber trotzdem habe ich schon lange keine Runde mehr durch die Stadt gedreht. Nach Rotterdam geht’s mit dem Fahrrad, bei sehr großer Faulheit auch bequem und schnell mit der Metro. Nach Den Haag brauche ich dann doch das Auto oder den Zug.

Dank des kurzen Frühlings letzte Woche, habe ich mein langes Vornehmen aber dann doch wahr gemacht und bin mit der Kamera bewaffnet nach Den Haag. Und ja, Den Haag ist schön. Etwas holländischer, etwas schicker und etwas blonder als Rotterdam.

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Es fällt wirklich auf. Den Haag ist voller Blondinen mit Designersonnenbrillen und Männern in dunklen Anzügen. Multikulti, das Rotterdam für mich zu einer Weltstadt macht, ist in Den Haag nicht auf Anhieb sichtbar, zumindest nicht in der Innenstadt. Die vielen ausländischen Angestellten der internationalen Behörden und Konsulate mischen sich eher unauffällig unter die niederländische Bevölkerung. Auf der Straße hört man Englisch, kein Papiamento.

Die Terrassen vor den Cafés sind an diesem sonnigen Frühlingstag dicht bevölkert. Die Angestellten der umliegenden Ministerien genießen ihre Mittagspause in der Sonne mit einem Latte Macchiato vor sich. Der Teil der Bevölkerung, der sich den Tag mit Shopping vertreibt, hat sich schon dem Alkohol zugewandt und schlürft ein Gläschen Prosecco. Es bilden sich schon kleine Schlangen vor den Karren der Eisverkäufer, die sich die prominentesten Standplätze, ganz im Zentrum der Macht ausgesucht haben.

Paleis eis

An jeder Ecke gibt es hippe Vintage-Shops, die früher Secondhand-Läden hießen und Gruftis und Punks ein und aus gingen. Heute gibt es zwar auch noch Gebrauchtes, aber zu Preisen, dass einem der Atem stockt. Auch sonst haben, zumindest auf den ersten Blick, schicke Läden ohne Preisschilder in den Schaufenstern die Oberhand.

Rings um den Vredespaleis, der mich irgendwie an Dornröschen denken lässt, sind die Botschaften in schicken Villen untergebracht. Neben unzähligen Überwachungskameras gibt es auch Parkplätze für den Heiligen Stuhl. Der Kleinwagen, der darauf parkt, lässt mich kurz hoffen, dass der Stuhl inzwischen im wirklichen Leben angekommen ist.

friedenspalastschild botschaft

Überall in Den Haag sind schöne Fassaden und Details zu entdecken, die mein Architektenherz höher schlagen lassen. Und immer wieder genieße ich den Gang durch die wunderschöne Passage, die jede Shoppingmall in den Schatten stellt.

An der Lange Voorhout, deren Namen mir als Deutsche nicht ohne Grinsen über die Lippen kommt, sind die Bäume leider noch kahl. Aber man kann die Schönheit, die mit dem Grün kommt, schon erahnen.

Ein guter Grund bald wieder zu kommen!

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